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In der Nacht Regen. Früh arbeitete ich zu Haus, nachher mit der Rodler zu Reimann. Schlenderte herum, mittags waren Kridl und Eckhart unsere Gäste. Wir bestimmten, nach Mittag in den Napoleon-Saal – so nennt das Volk den Apollo-Saal – zu gehen. Im Kärntnertor-Theater „Hass allen Weibern“, „Abdul“, im Burgtheater „Le Milicien – Der Soldat von der Miliz“, „D‘ une folie“, opéra en 2 actes, musique de Méhul, im Theater an der Wien „Cordonnier gaillard“ Neumann begleitet mich in Finks Kammer zur Schwann, wo sein Geschäftsträger Reiff arbeitet, um etwas Neues zu hören. Er brachte mir einen Metzen Mehl und sagte, dass er Dienstags in Raab gespeist habe, während die Franzosen die Vorstädte besetzt hielten, die Stadt beschossen und unsere anhaltend heraus geschossen. Nun wird die Stadt wohl schon in den Händen der Franzosen sein; arme Einwohner ! Der Palatinus und Ehz. Johann sollen sich mit ihren Corps zurückgezogen haben. Später mit der Rodler zu Reimann, Theaterkasse, Michaelsplatz und Karilla. Mittags mit Kridl; meine Mutter schickte Mehl, Brot und Eier, für Therese Kirschen. Nach Mittag mit Kridl, Goldmann und Rodler in den Prater, in den offenen Garten der Kaiserin, zum Peter, ich über die Bastei ins Burgtheater. Schlechteres als diese „Beiden Füchse“ gegeben wurde, lässt sich nicht denken. Es war nicht voll, es wurde viel gelacht und gezischt. Kalter Wind verdarb den Abend.
Band 06 (VI.), Seite 231r
22.06.1809
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