Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [434]

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1798
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Theresienfest; ein kalter Morgen. Um 5 h stand ich schon auf, begleitete den Transport von Pferden und Bagage ein Stückchen. Früh betete ich zu dem Allgütigen um Theresens Wohl, denn das Mädchen ist so gut, so edel, dass sie wirklich das beste Schicksal wert ist und ich liebe sie auch mit aller Inbrunst und Liebe. Dann ging ich zur Fürstin, dann gratulieren zur Fröhlich, Zoller, Melz (?), Kandler, Siess und Csekonics, im ungarischen Kostüme. Den ganzen Tag arbeitete ich und freute mich, Therese bald zu sehen. Mittags aß ich bei meiner Mutter; ich freute mich, da allein von Therese sprechen zu können und wir schwatzten auch recht viel von ihr. Abends besuchte mich Kutschersfeld; später, das ist um 8 h, ich ihn. Wir hatten sehr trauliche Gespräche, küssten uns und dies machte uns wieder etwas froh. Nach 9 h legte ich mich in Gedanken an Therese schlafen und dachte mir, wie mag sie wohl mein Liederbuch aufgenommen haben.
Band 01 (I.), Seite 56v
15.10.1798
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