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1809
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Früh etwas Regen, am Tage schwül. Im Kärntnertor-Theater „Faniska“, im Theater an der Wien „Wladimir“. Therese erzählte ich von meinem gestrigen Besuch bei Eckhart, dass wir zusammen auf dem Turm des Narrenhauses waren, aber wegen Staub und ganz umzogenen Horizont nichts beobachten konnten. Um 8 h mit Peter zur Hundsthurmer Linie; wir warteten unseres Jakob Demuth mit dem Kopfe. Er erschien nicht, weil er in der Nacht geprügelt wurde und Botengänge machen musste. Von da ins Spital um den Totengräbern zu sagen, dass wir den Kopf morgen bringen. Es fanden sich eine Menge Ankömmlinge. Den übrigen Vormittag schlenderte ich herum. Mittags mit Therese allein. Bei Kridl nahm ich Rauch und riechende Geister. Nach Mittag arbeitete ich zu Hause, nach 5 h zu Cartier (?), sprach die Jeschke, Hauptmann von der obersten Brandwache. Heute den ganzen Tag wurde gefochten, man sagt, bei Hainburg sei Carl über die Donau vorgerückt. Heute erschien deutsch und französisch von der Regierung eine Verordnung, dass ohne Zeitversäumnis die Klassensteuer eingezahlt werden muss. Abends ging ich auf die Bastei, dann nach Haus. Heute wurde von der Kittseer Breiten von 5 bis 10 h abends von den Franzosen Preßburg beschossen, mehrere Menschen getötet und beschädigt und mehrere Rauchfänge abgeschossen.
Band 06 (VI.), Seite 226v
03.06.1809
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