Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4290]

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1809
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Früh regnete es etwas. Ein kalter, düsterer Tag. Im Burgtheater „Adelheid von Burgau“, Mlle. Krüger als Gefangene; im Kärntnertor-Theater „Beide Savoyarden“ und „Abdul“, im Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“ mit einem neuen Tirolerlied. Den ganzen Vormittag arbeitete ich zu Haus, schloss meine Kasse ab, schrieb meiner Mutter und sandte ihr Proklamationen. Lieh der Kunz 100 fl. Schlenderte herum, man spricht allgemein vom Aufgebot. Therese gab ihre Lektionen, Mittags war Brandl unser Gast. Nach Mittag kam Caroline und etwas später Werlen, welcher sich beurlaubte und als Kontrollor des Barons Brentano auf seine Herrschaft Tresdorf bei Korneuburg abreiste. Er nahm nichts, nicht einmal einen Mantel mit sich. Ich arbeitete, schrieb an Grafen, Gräfin, Keglevich, ging wegen Maler Er[hart ?] zu Peter, da brach so ein heftiges Donnerwetter und Regen aus, dass ich 3 fl. meinem Fiaker in die Stadt zahlen musste. Der arme Werlen, nur im Caput im offenen Kalesch, der wird ganz durchnässt ankommen ! Im größten Regen kam Hocheder, Caroline blieb auch und so unterhielten wir uns zusammen. Ich erzählte, dass FML Chasteler Fürst geworden und auch Güter eines Fürstentums erhalten, und dass Hiller mit dem großen Theresien-Orden geziert wurde. Der Fürst Esterházy ist noch bei der Armee. Graf Vinzenz schrieb durch einen Ulanenoffizier von Ehz. Carl aus Klattau.
Band 06 (VI.), Seite 214r
01.05.1809
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