|
4285
1809
4
26
Ein schöner Tag. Im Burgtheater „Schweizer Familie“, Im Kärntnertor-Theater „Thekla die Wienerin“, im Theater an der Wien „Der lustige Schuster“, Oper in 3 Akten, Musik von Paër, übersetzt von Stegmayer. Früh zum Grafen, Kasse, nahm für Heiss eine Loge im Burgtheater. Es erschien der unglückliche 8. Tagesbericht, in welchem uns bekannt gemacht wird, dass die Division Benyovski-Infanterie, welche über die brennende Isar-Brücke passieren musste, starke Verluste erlitt. Davoust soll mit Kavallerie eingehauen und uns zurückgeschlagen haben. Alles ist in größter Bestürzung. Der Kaiser soll aus schon aus Schärding nach Wien, und weiter nach Ungarn gehen, die Kaiserin lässt schon packen. Welch schreckliche Aussichten, die Folgen sind gar nicht zu berechnen. Was wird aus uns noch werden ! Mittags allein, nach Tische kam Peck, der um Jeanette unmäßig schwärmt, und uns quält, mit ihr zu reden. Später kam sie und äußerte für ihn keine Hoffnung: Er ist zu sehr empfindlich. Ich fuhr zum Brandmayer, Porzellanfabrik, da gab mir Passy ein sehr schönes Schreibzeug, weiß mit Gold, mit einem Tableau einer Bibliothek, für Peck, weil er den Doppler im Orchester plazieren wird. Später zu Peter, wegen Maler (?), Eckhart (?), dann ins Burgtheater, wo auch alles ganz betroffen war, und zur Karilla. Therese war mit der Schmidt zu Haus; das gute Weib ist auch sehr betroffen. Heute erhielt sie ihr Stammbuch, mit den Devisen Quarins und der Familie Phillebois. Fürst Moritz und Louis Liechtenstein sollen von Linz auf der Donau herabgebracht werden.
Band 06 (VI.), Seite 212v
26.04.1809
|