Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4282]

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1809
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Kalt, heiter, es wird gar nicht warm. Im Burgtheater „Hass allen Weibern“ und „Abdul“, im Kärntnertor-Theater „Mathilde Gräfin von Gießbach“, im Theater an der Wien „Raul der Blaubart“. Ich war den ganzen Vormittag beim Grafen, er hütet noch immer das Zimmer. Therese ging zur Stöger Lektion geben. Mittags allein, nach Tische zum Grafen, dann in Peters Gesellschaft. Heute wird der Tag und das Wetter benützt, im Garten mit Gärtnern und Tagwerkern gearbeitet. Ich sagte Peter, dass Eckhart sich anbot, den Kopf der Roose ausbleichen zu lassen; sein Eigensinn will ihn selbst bleichen und sicher verderben. Wir tranken Kaffee, es kamen Ullmann und die Czaczek. Um 6 h gingen Jungmann und ich in den Prater, viele Menschen, kehrten aber gleich wieder um. Ich machte mich ins Burg-, dann ins Kärntnertor-Theater. In ersterem fand ich Gesellschaft, schwätzte und scherzte mit Castelli, der mit seinem schönen Mädchen war, dann ins Kärntnertor-Theater. Therese war nach Tische mit Hocheder bei der Goldmann, die durch ihren Quacksalber täglich schlimmer wird, und kündigte ihr an, dass um 6 h abends der Zimmermann, von der Nagy gezahlt, erscheinen wird. Dann ging sie, ihre Rolle zu passieren zu Koch, der am Podagra laboriert und sie sehr freundschaftlich aufnahm. Er beschied sie am Dienstag wieder. Abends machte sie sich mit Caroline den Spaß, gingen zum Werlen und gratulierten ihm. Erst um ½ 10 h kam sie nach Haus.
Band 06 (VI.), Seite 211v
23.04.1809
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