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Früh Schnee, es heiterte sich aus; kalt, ewiger Winter ! Im Burgtheater „Beide Savoyarden“, „Gespenst im Träume“; im Kärntnertor-Theater „Johanna von Montfaucon“, Mad. Benicke (?), ehemalige Fährmann (?) als Johanna, Ziegler statt des heiseren Lange als Estavajel. Therese hatte Probe von „Adam in der Klemme“. Früh zum Grafen, zu Stessel; schrieb an meine Mutter und schickte das Manifest an den französischen Hof, den Brief von Palafox an Lefèvre. Heute erschien der erste Tagesbericht von unserer Armee, aus dem Hauptquartier Braunau, 10. April, dass die ganze Armee nach Bayern ging. Ein Brief des Carl an den König von Bayern ist interessant, der König erhielt selben in München, da noch der französische Gesandte da war. Mittags allein, nach Tische mit Brandl zum Vinzenz in die Fuhrwesen-Kaserne, sprach mit dem Leutnant Scharrer (?) vom Befehls-Departement wegen dessen Befreiung, und hörte den dummen Vorschlag, ihn zum Meister mit dem Nachteil des Franz zu machen, dieserwegen bei Magistrat und Regierung einzukommen. Von da zum Peter, ließen heute den Teich mit Wasser an; es dauerte über eine Stunde. Dann mit Therese und Aloys ins Kärntnertor-Theater, voll. Ich fand Wisenfeld, Zeuner, war auf dem Theater. Nach dem 2. Akt, in welchem die Fährmann (?) besser als im ersten gefiel, ging Therese nach Haus, ich zum Konzert beim Baron Sala, hörte ein Klavierkonzert von Mozart, von der Wertheimstein gespielt, eine Tenorarie, von einem italienischen Abbé gesungen, die Symphonie von Haydn, wo jeder sein Licht auslöscht und einer nach dem anderen mit seinem Instrument sich verliert, endlich das Abschiedslied, von Werlen gedichtet, recht hübsch gemacht.
Band 06 (VI.), Seite 210r
13.04.1809
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