Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4260]

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1809
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Abwechselnd heiter und trüb. Früh erwachte ich über dem 35. Geburtstag meines braven Weibes, die mir alles ist. Mit einem Dutzend Batist-Tüchern mit Bordüre, einem Kleide von rot gedrucktem Calicut und 100 fl. – statt des sehr gesunkenen Bancozettel-Loses – band ich sie. Die Güte genügte sich sehr und freute sich. Beim Frühstück war Nina da. Da fing es stark zu regnen an und verdarb unsere vorgehabte Reise und Wallfahrt nach Hernals. Ich fuhr zum Brandmayer, Keglevich, Theaterkasse und zur Terzaga, und schrieb an den Grafen. So passierte der ganze Vormittag. Mittags traktierte ich Nina und Rosalie, nach Mittag ging ich zu Brandls und schlenderte auf dem Graben und Kohlmarkt herum. Abends waren wir zu Haus, denn es regnete sehr stark und hielt von 4 h nachmittags bis spät an. Der Peter hatte heute den Maler Bittermann (?) zum Malen der Wand im Garten, welches durch das schlimme Wetter sehr erschwert wurde. In der St. Stephans-Kirche fand ich Werlen und Erhart (?), zu Hause Hocheder, Goldmann Therese, Schmirer, Peck, Mafficioli, Schmidt (?) und Nina. Wir lasen, discurierten, schäkerten, aßen Schinken, Kalb, Salami und so ward es unvermerkt 10 h. Therese besuchte heute die sehr schwache Karilla.
Band 06 (VI.), Seite 208r
01.04.1809
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