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Trübe, dann heiter. Therese erfreute mich mit einem schönen schwarzseidenen Beinkleid, welches ich mir schon lange wünschte. Nach 8 h gingen Therese und ich zum Quarin, der gestern selbst bei uns war, dann zum Grafen. Graf Louis geht heute mit Lebel auf die Reise und zuerst nach Preßburg. Dem Scheiger machte ich selbst einen kurzen Besuch. Im Burgtheater „Dankbarkeit“, „Gespenst im Traum“, im Kärntnertor-Theater „Erste Liebe“, im Theater an der Wien „Götz von Berlichingen“. Den Vormittag beim Grafen. Mittags mit Therese, Nina und Goldmann bei Peter, wozu sich Jungmann, Ullmann und die Czaczek gesellten. Die Rodler hatte zu nun und kam erst nach Tisch, nach ihr kam Werlen und die Carolin, später Schröder. Wir waren bis 10 h beisammen. Nach Tische wurde gesungen, erzählt, deklamiert, geschäkert, und ernsthaft meditiert darüber, dass heute vor Mittag im Rathause der Bürgermeister Wohlleben vom Schlage gerührt wurde und gleich die Sprache verlor. Peter sandte uns 2 gläserne Blumensvasen charmoir, und Rodler eine schöne Tabatiere von Schildkrot, auf dem Deckel in goldenem Reif Mosaik, worauf ein Krug. Wie originell dieser Einfall ist – da ich keinen Tabak nehme – lässt sich kaum denken. Moreau brachte mir Brünner Komödienzettel und erzählte, dass sein Bruder nach Linz engagiert sei.
Band 06 (VI.), Seite 205v
19.03.1809
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