|
4245
1809
3
17
Ein düsterer, kalter, windiger Tag. Den Vormittag beim Grafen und Keglevich. Im Burgtheater „Beide Klingsberg“, im Kärntnertor-Theater „Agnes Sorel“, im Theater an der Wien „Wirrwarr“. Mittags waren wir allein. Therese ging gratulieren zu Hitzinger, Brandl, die sehr krank ist, und gab auch Lektion bei Stöger. Nach Mittag zu Haus, zur Jos[ephine], wohin auch Therese kam, die vorher bei Rohrweck war. Der Rodler brachten wir eine Oglio (?)-Tasse mit Bronzehenkel, ein artig geschnittenes Trinkglas mit Untersatzl, eine schöne große Kaffee-Tatzen aus seltenem grünen Holz und die Namens-Platte mit 100 Glanz-Abdrucken. Vorher zu Peter und mit ihm zum Steinmetz Langwieder, um das Monument der Roose zu sehen. Bei der Rodler hatten wir eine verliebte Kammerjungfer, die fatale Plank (?) und die unglücksatmende Bulla. Beide erstere gingen, letztere blieb. Ich rangierte alles auf die schöne Tasse, stellte sie auf den Tisch und überraschte sie, als selbe eintrat. Es schien ihr zu gefallen. Wir tranken Kaffee, blieben bis 9 h und gingen im Regen nach Hause. Die Unterhaltung war von der Lichtenau und wie gewöhnlich von verdorbenen Männern und Weibern. Heute wurde der Nessmüllner abgezogen.
Band 06 (VI.), Seite 205r
17.03.1809
|