Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4229]

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1809
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Sehr morastiges, veränderliches Wetter. Beginn der der unmäßigen Erhöhung der Preise in den 3 Theatern. Im Theater an der Wien „Rudolph von Felseck“, im Burgtheater „Marpha“, Schauspiel in 5 Akten von Freiherr von Putlitz, Zwischenaktmusik von Hummel, im Kärntnertor-Theater „Armida“, Oper in 5 Akten, Musik von Gluck, mit Balletts. Am Vormittag beim Grafen, und in die Kasse, um beide Logen schriftlich aufzukünden, welches viele taten. Dies mag vermutlich so viel Lärm gemacht haben, dass Lobkowitz und Ferd[inand] Pálffy in des Fürsten Abwesenheit dekretierten, bis zu des Fürsten Rückkunft und einer allgemeinen Versammlung die Logenprreise für die Abonnenten beim alten zu lassen. Sonnleithner und Pfersmann kamen mit der Prostitutions-Nachricht um 11 h in die Kasse. Therese war bei Rivolla, Lektion geben. Mittags war die Kröss mit beiden Söhnen bei uns zu Tisch. Nach Mittag zu Brandmayer, zu Peter, blieb in seiner Gesellschaft, sprach Stessel, der mir sagte, dass sich meine gute Mutter ziemlich erholte, schon im Zimmer herumginge, und er mir 2 Schinken brachte. Bei Therese waren abends die Hocheder, derselben Schwager heute früh vom Nervenschlag getroffen wurde und tot blieb; die Schmidt, Goldmann, Martin und Werlen. Ich ging ins Burgtheater, nicht voll, doch viel mehr, als ich wünschte. Ich fand Compagnie, plauderte mit Eberl, Senfeld (?), Erhart mit 2 Mädeln. Im letzten Akt erst fand ich Peter. Das mit dem Jambenwust (?) ist gar nichts. Es sollte ein Gelegenheitsstück ein, packte aber nicht. Es gefiel so wenig als die Musik. Nur der Kriegesmarsch wurde applaudiert.
Band 06 (VI.), Seite 202v
01.03.1809
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