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Wie gestern, sehr kotig. In den Hoftheatern nichts wegen Josephs Tod. Im Theater an der Wien „Hausgesinde“ und „Harlekin und Columbine auf den Alpen“, von Schlotthauer, jetzt Lafargue in Szene gesetzt. Bei Lobkowitz Oper „Camilla“, dann zieht er mit der Landwehr aus. An der Wien ebenfalls unmäßige Erhöhung der Preise. Am Vormittag beim Grafen, und wegen einem Klienten des Sartory, dem Schurken Rothjacob zum Sekretär Schmidt; der hält R[othjacob] auch für einen Spion. Mittags allein, nach Mittag besuchte uns die Kröss mit 2 Söhnen. Sie blieb lange und brachte uns die frohe Kunde, dass unsere gute Mutter schon im Zimmer auf und ab geht. Abends ging Therese zur Hocheder, wo auch die Schmidt und Werlen waren. Ich war allein, da kam Zimmermann von Pottendorf, wir plauderten ein paar Stunden; dann las und schrieb ich, um 10 h ins Bett. Heute nach Mittag um 4 h starb Mathias von Fassbender, k.k. wirklicher geh[eimer], auch Staats- und Konferenzrat, an heftiger Lungenentzündung im 43. Jahr. Vor seinem Tode fing der Magen sehr zu schwellen an und beförderte denselben. Das Parte-Zettel stellte sein Vetter und Freund, der k.k. Hofrat Johann Ludwig Freiherr von Werner aus.
Band 06 (VI.), Seite 202r
28.02.1809
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