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Ein kalter, düsterer Tag. Früh zum Grafen, Keglevich, Filath. Mittags in Peters Gesellschaft, wo ich bis abends blieb. Therese ging zu ihrer Mutter zur Musik, speiste da, gab der Gitter Lektion und war den Abend bei ihnen, wo sich das Mädchen hören ließ. Im Burgtheater „Sitah Mani“, im Kärntnertor-Theater „Singspiel an den Fenstern“ und „Achilles auf Skyros“ mit Neuville. Im Theater an der Wien „Irrtum auf allen Ecken“, Weidmann als Hans von Ullersdorf. Nach Tische kam Werlen, um 5 h fuhren Peter, Jungmann und ich ins Theater an der Wien, fanden dort gleich Compagnie, plauderten mit Mayer, Michel, Hofmüller (?), Frau, Filath und Kay (?) Das alte Lustspiel hat sich überlebt, langweilte mich. Der Franzl (?) spielte äußerst mittelmäßig, schnatterte, war unverständlich und nuancierte den Charakter gar nicht. Mit Mühe riefen wir ihn hervor. Er erschien an der Hand seines Vaters, welcher lange sprach, von Güte, Nachsicht gegen seiner Glieder Extrakt, Theatral-Rekruten, Novizen in der Kunst, von heissen Brettern, auf denen er seit 50 Jahren steht, noch brennen, und nur ein Unverbrennbarer hierhergehört, etc.
Band 06 (VI.), Seite 201v
26.02.1809
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