Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4224]

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1809
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Ein stürmischer Wintertag, es schneit und weht, sehr kotig. Im Burgtheater „Freemann“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie in Aulis“, im Theater an der Wien „Abälino“ Abends um 9 h im kleinen Redoutensaal mimische Vorstellung der Mad. Hendel. Bis 8 h arbeitete ich zu Haus, dann zum Grafen, um 9 h mit der Reimann zum Chimany certiorieren, zum Bar[on] Mayern wegen Strakin (?), dann ins Bürgerspital wegen Vormerkung der 15.000 fl., dann zum Keglevich. Mit Högler sprach ich, diesem band ich unsere Melpomene sehr auf’s Herz. Gegen Mittag zur Geissler wegen meinen und der Rodler Billetts. Therese gab totz dem schlechten Wetter ihre Lektionen. Mittags allein, nach Mittag zu Haus. Ich war müd vom Herumlaufen am Vormittag. Abends ins Burgtheater, dann zu den mimischen Gruppierungen der Hendel. Vorher sprach ich Cartier (?), Filath, war auch bei Brandl und im Michaeler Bierhaus. Im Theater langweilte ich mich und schlief. Um ½ 10 h begann die mimische Rappresentation und dauerte bis 11 h. Die Hendel mit 8 Mädchen, von Teiner, Demmer, kleiner Milder und Röckl, operierte. Sie begann mit der ägyptischen Mumie, der Isis, dann folgten griechische Darstellungen, die betende Marie, die Gruppe der Niobe mit mehreren Abänderungen, die Heloise, Ariadne, schlafende und erwachende Nymphe. Betrug sich dabei sehr grazios, naiv, lose und manipulierte mit einem weißen und gelben Schal. Therese war mit der Hocheder, Tschebulz und Martin im Leopoldstädter Theater „Haus in Wien“ vom Kringsteiner und unterhielt sich gut.
Band 06 (VI.), Seite 201v
24.02.1809
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