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Ein stürmischer Tag, abwechselnd heiter. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Caliph“ und „Helena und Paris“, im Theater an der Wien „Raul Blaubart“. Früh zum Grafen. Mit diesem Wüterich sprach ich wenig, obwohl er wieder ganz gut ist. Nachher zum Keglevich und Quarin. Nach 11 h h zu Peter, sprach Patsch und las in der Theres[ianischen] Halsgerichts-Ordnung. Mittags waren Jungmann, Ullmann und Czaczek zu Haus, wir lachten. Ich heiterte mich aus. Nach Mittag kam Werlen, wir blieben bis 6 h in Gesellschaft. Dann ins Kärntnertor-Theater und Burgtheater, sehr voll. In ersterem blieb ich. Erst um ½ 8 h wurde angefangen, wegen Lauchers Nachlässigkeit, weil sie kein Kleid hatte. Franz Esterházy, nachher der Fürst kamen auf’s Theater, es gab Spektakel, sie schrie noch obendrein. Ich sah dem Spasse auf dem Theater zu, dann war ich im Parterre und unterhielt mich mit Escherich und dem Com[ponisten ?] Vogl. Ich war recht gut unterhalten. Im Ballett, als die Venus sich mit Amor in die Luft erhebt, fing ihr Rock zu brennen an. Die Göttin – die junge Venturini – welche gleich Feuer fing, hatte seltene Geistesgegenwart, vertilgte die Flamme und flog fort.
Band 06 (VI.), Seite 200v
19.02.1809
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