Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4218]

4218
1809
2
18
Feucht, kalt, neblig. Früh zum Grafen. Lange zum Goldenen Kreuz. Im Burgtheater „Iphigenie in Aulis“, mit der Neuville, im Kärntnertor-Theater „Merope“ mit der Mad. Hendel. Am Vormittag hatte ich wegen mir von Ács geschickten Nessmüllner, Slivovitza einen fürchterlichen Sturm. Er betrug sich schlechter, gemeiner wie eine Fratschlerin, ich musste ihn mahnen, dass sich kein Cavalier so betrage. Ich zitterte am ganzen Leibe, ging zum Keglevich, auf die Bastei, dann nach Hause. Mittags allein, ich konnte nichts essen. Nach Mittag zu Haus. Therese ging spazieren, besuchte die Eberl. Die Hahnl besuchte uns nach langer Zeit wieder. Werlen vollendete Geweys „Pygmalion“. Ich ging in beide Theater, blieb im Kärntnertor-Theater, plauderte mit Bernard (?) und Nanett. Am Ende wurde die Hendel, obwohl etwas mühsam, hervorgerufen. Sie sprach: „Ihre Güte erhebt mich; wenn Sie mich meinen würdigen Vorgängerinnen, einer Mad. Sacco, Mlle. Jaquet und der verewigten Roose an die Seite setzen, so bestärken Sie mich in meiner Ansicht von der Kunst, in welcher ich mit Konsequenz fortfahren werde“; schrecklich gelehrt !
Band 06 (VI.), Seite 200v
18.02.1809
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b