Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4211]

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1809
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Ein finsterer, sehr kalter Tag. Im Burgtheater „Fridolin“, Holbein als Graf von Savern, die Lefèvre statt Roose als Gräfin, Hruschka anstatt Koberwein; welch ein Ersatz ! Den Vormittag beim Grafen, Keglevich und Theaterkasse, auch der Geissler machte ich einen Besuch. Ich wünschte so gerne den „Fridolin“ zu sehen und das Souper bei Ullmann abzusagen. Mittags allein. Therese erhielt von Wolfssohn mit der ganzen Gesellschaft ein Billett in den Apollo-Saal. Am Nachmittag zur Colloredo, mit Werlen zu Peter, wir sprachen Jungmann und Tonette von Hönigshof. Mit Peter und Jungmann zu Ullmann, wo außer Czaczek (?), und seiner Schwester Baumer, einer Arztensfrau, niemand war. Bis 11 h hielt man mich auf, wir lachten und waren froh. Ich vergaß das Unglück der Zukunft. Therese war mit der Schmidt im Burgtheater, erzählte, dass Holbein ziemlich gefiel, vorgerufen wurde und sprach: „Ihre nachsichtsvolle Güte gibt mir Mut, mehrere Versuche zu wagen. Möchten Sie mich mit keinem meiner Vorgänger vergleichen, nach deren Kunst ich strebe“. Lefèvre missfiel, weniger die Hruschka.
Band 06 (VI.), Seite 199v
11.02.1809
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