Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4201]

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1809
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Heiter, etwas gefroren. Den Vormittag beim Grafen. Das Wasser hat nach 12 h zu sinken angefangen und ist einen Klafter gefallen, die Überschwemmung grösstenteils vorüber. Nach 11 h fuhr ich mit der Umlauf zu Peter, und brachte ihm Zunge, Rostbratl, Wein, 2 B[outeillen] Burg[under] und Brot. In den Magazinen und Heiss‘ Garten ist noch Wasser, in seinem Haus und Garten war keines. Von ihm fuhren wir zum Tabor, sahen das abgebrannte Kaffeehaus und die halbe Brücke, von welcher 6 Joche weggerisen sind. Durch die Augarten-Gasse fuhren wir noch im Wasser, auch auf der Holzgestätte in die Porzellanfabrik. Da sah ich zum ertenmal den tief gebeugten, verwitweten Passy, dem seine Frau am 26. Jänner im 25. Jahre starb. Mittags allein, nach Mittag fuhr ich zum Reimann und Peter. Therese ging mit der Goldmann zur Donau. Abends mit der Rodler und Therese ins Theater an der Wien „Rochus Pumpernickel“ mit zusammengesuchten Musikstücken von Stegmayer. Hasenhut und Weidmann, letzterer sehr schlecht plaziert, spielen darin. Am Schlusse erscheint der Apollo-Saal. Vor unser war Walberg und Feiglfeld (?), denen ich Werlen sehr dringend empfahl. Ich langweilte mich, der 1. Akt ist der beste.
Band 06 (VI.), Seite 198v
01.02.1809
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