|
4196
1809
1
27
Sehr morastig, veränderlich. Im Burgtheater „Korb“ und Bidos oerintal[isches] Divertissement. Im Kärntnertor-Theater „Straßenräuber aus kindlicher Liebe“, Flett (?) von Brünn als Van der Mulde. Im Theater an der Wien „Räuber“ Therese ging zu Stöger, Rivolla, ich arbeitete. Preissler (?), die miserable Seele kam an und hatte die Kühnheit, mich rufen zu lassen. Ich ließ ihm sagen, er soll zu mir kommen. Mittags allein. Der Eisstoß ist in Bewegung, die Donau tritt aus ihren Ufern. Vor Mittag rangierte und las ich die Korrespondenz des Fürsten mit dem Grafen in den Jahren 1794 bis 1799. 1795 machte selber die Reise nach Italien und der Graf die ungeheuren Restriktionen; fand manche Kabalen gegen Freund Kárner enthüllt. Nach Tische fuhr ich mit Therese und Mafficioli zur Schlag- und Rasumofsky-Brücke, über die neue – Franzens – Brücke in die Leopoldstadt zu Peter, in die Roßau, zum Brandmayer, dann nach Haus. Die Rasumofsky-Brücke ist nicht mehr, das Joch gegen die Landstraße hat das Eis weggerissen und mit selbem die ganze Brücke. Auf dem Eis liegen noch viele Hauptbäume, die man eben bemüht ist, mit aller Anstrengung zu retten. Der Eisstoß steht weit über die Rasumofsky-Brücke bis gegen Nussdorf, der Anblick ist schauerlich. Noch ist die Donau nicht ausgetreten. Von der Tabor-Brücke sind 3 Joch beschädigt, von der mittleren 3 Joch und von der äußeren 5 Joch weggerissen und alle Passage gesperrt. Abends schrieb ich dem Grafen, dann ins Kärntnertor-Theater. Flett gefiel, wurde vorgerufen, das Stück aber langweilte mich sehr. Bei Therese war die Bulla, Goldmann, Schmidt und Werlen.
Band 06 (VI.), Seite 197r
27.01.1809
|