Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4194]

4194
1809
1
25
Erschreckendes, furchtbares Tauwetter. Es strömt in allen Straßen. Eine verheerende Überschwemmung ist die gewisse Folge. Im Burgtheater „Intermezzo“, im Kärntnertor-Theater „Iphigenie auf Tauris“, im Theater an der Wien „Schenkbrief“ Um 9 h fuhren Therese und ich zu Reimann, über die Glacis zur Donau, Rasumofsky-Brücke, über die neue Brücke zu Peter, dann nach Haus, um das Steigen und Anschwellen des Wassers und Eises zu bemerken. Den übrigen Vormittag musterte ich beim Grafen die Schriften. Mittags lud ich den Aloys Kollmann auf Knödeln. Gleich nach Tische fuhr ich zum Brandmayer und wieder zum Peter um nachzusehen, wo ich nach einem Jahre wieder Pescat getroffen, mich des Wiedersehens freute, tausend Geschichten und schlechte Streiche hörte und bis 3 h blieb. Es ist so warm wie im Juni und unbegreiflich der so ofte und schnelle Wechsel des Wetters. Therese war den Abend mit Caroline und Werlen. Ich führte Kollmann ins Burgtheater, saß bei ihm und erklärte das Stück, welches mir wieder Lachen machte. Der Barometer steigt, die Donau ist nicht viel gewachsen, desto mehr die Wien. Das Wetter zieht an und so kann es wohl bei langsamem Schmelzen ohne Überschwemmung gelingen. Wehe Peters Garten !
Band 06 (VI.), Seite 196v
25.01.1809
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b