Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [419]

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Vor 6 h stunden wir auf, um 7 h besuchte ich den Grafen und war eine volle Stunde bei ihm; sprach ihm von der Ungewissheit meiner Lage, von den Leiden, welche Therese und ich dulden müssen und von dem Wunsche, dass Therese möchte bei der Gräfin aufgeführt werden und die Komtessen besuchen, welches er sehr gerne zusagte und am Ende wiederholte, dass er dies hält, was er verspricht. Ich war ganz beruhigt und schrieb alles wörtlich meiner Therese. Kutschersfeld fuhr nach Esterház und wir speisten bei meiner Mutter. Nach Mittag ritten wir zusammen spazieren; Charles bestieg den Esel. Wir ritten über Kühnels Wiese vor dem Wald hinauf in den Graben zu Kühnels Vogelfang. Wir lachten auf unserem Spazierritt außerordentlich: die Furcht des Charles und der Eigensinn des Esels machten eine artigen Kontrast. Abends arbeitete ich noch bis 8 h, dann besuchten wir noch meine Mutter, später Kutschersfeld, wo wir bis 10 h blieben.
Band 01 (I.), Seite 54v
30.09.1798
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