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Sehr kalt. Im Burgtheater „Faniska“, Bohdanowicz von Linz tritt auf. Im Kärntnertor-Theater „Selbstbeherrschung“; mit Mad. Hendel von Berlin. Früh zum Grafen, übernahm von Offenheimer 1000 #, später zum Jos[eph] Neuberg (?) ins Kabinett und Theaterkasse. Mittags großes Diner. Kárner, Peter, Kridl, Lang, Jeanette, 2 Goldmann; Wagner hatte Geschäfte und Zanini (?) Nasenbluten. Unterm Essen ließ mich der Graf rufen; dies unterbrochene Opferfest ärgerte mich sehr. Wir waren froh, sehr lustig zuletzt. Abends kamen Mafficioli, Werlen, allen wurden große Schnurrbärte und Augenbrauen gemacht. Am komischsten sahen die Damen aus. Es kamen auch Gewey und die Schmidt. Um 7 h verfügten wir uns in beide Theater, zuerst ins Burgtheater. Die Bohdanowicz ist sehr mittelmäßig, hat eine schneidende Stimme, keine Höhe, und wurde mit Anstrengung vorgerufen. Im Kärntnertor-Theater sahen wir den letzten Akt. Die Hendel gefiel als Baronin nicht außerordentlich; wurde vorgerufen und sprach: „Diese auszeichnende Güte verdanke ich nicht meinem Talente, sondern dem schönen und reinen Ideale, welches mein Lehrer und Freund Iffland erschuf.“ Therese blieb mit der Schmidt zu Hause und ordnete alles.
Band 06 (VI.), Seite 195v
19.01.1809
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