Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [416]

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Ein kalter, finsterer und trüber Morgen. Um 6 h standen wir auf, Carl schrieb seinen Eltern. Ich arbeitete bis 10 h, schrieb Theresen und meldete ihr, dass man den mörderischen Vorschlag hatte, mich als Expeditor nach Laxenburg zu geben. Mittags aßen Kutschersfeld, Tonerl und ich zusammen. Nach Tische fuhren meine Mutter, Geyersperg und ihr Mädchen, Tonerl, Charles und ich zusammen, Großmann (?), Geyersperg, Stocklass auf dem Würstel nach Pottendorf; besuchten den Garten, das Schloss, die Rüstkammern, worin der Tisch mit der marmornen Platte sub rosa, dann der Harnisch des Rüdiger Starhemberg, Kommandanten und Befreiers von Wien, nebst mehreren seltenen Altertümern befindlich. In den Zimmern sub rosa, worin Nádasdy, Frangipani, Serinyi und Tattenbach 1570 [sic !] die Verschwörung wider Kaiser Leopold I. beschlossen, befindet sich jetzt eine kleine Bildersammlung. Nachdem wir alles ansahen, jausneten wir im Wirtshaus, fuhren zurück und kamen um 8 h an. Ich arbeitete bis 9 h und legte mich dann ins Bett. Durch den heftigen, rauen Wind verlor unsere Spazierfahrt ganz außerordentlich.
Band 01 (I.), Seite 54v
27.09.1798
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