Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4140]

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1808
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Anhaltender Schnee. Im Burgtheater „Unvermählte“, im Kärntnertor-Theater „Armand“, im Theater an der Wien „Unmögliche Sache“. Früh arbeitete ich, ging zum Grafen ins Haus, zahlte, schloss meine Rechnung. In die Theaterkasse, zur Geissler, kam in Peters Compagnie. Mittags verzehrten wir Quarins Fasan. Die Rothe kam zur Lehre. Therese ging abends mit Hocheder und Nina zur Tscheebulz, wo wegen des Vaters Namensfest Musik gegeben wurde. Werlen, der gestern von Feldsberg kam, besuchte mich. Ich war nicht zu Hause, musste auch gleich nach Tisch in die Josephs-Kaserne fahren, den Kutschersfeld aufzusuchen. Ich unterließ, er möchte abends 5 h zu Peter kommen. Patsch war da, dann erschien Werlen, wir waren allein. Ich machte den Vorschlag, Werlen auf eine Art in unser Geheimnis einzuweihen, die auf ihn tiefen Eindruck macht. Wir führten ihn in den Garten in die Grotte. Peter machte den Kopf von Decken und Kotzen frei. Ich leuchtete, Peter zeigte den durch ein Licht nur sparsam erleuchteten Kopf, ich ihm Rooses Porträt und sprach: „So war sie, so ist sie nun". Etwas entsetzte er sich und rief: „Diesen Tag vergesse ich nie !“ Im Zimmer referierte ich den ganzen Hergang, Ausführung, alles sehr umständlich. Jungmann kam auch nach Haus und wir plauderten bis gegen 8 h. Werlen begleitete ich, suchte Compagnie zum Soupieren und war zeitlich im Bett.
Band 06 (VI.), Seite 189r
02.12.1808
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