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Sehr kalt und gefroren. Im Kärntnertor-Theater „Schmuck"; anstatt Müller der Brockmann, im Burgtheater „Savoyarden“, „Milton", im Theater an der Wien „Abälino“. Der Graf ging auf die Jagd, ich blieb zu Haus und arbeitete. Es kam Quarin und brachte einen Fasan, vorher schickte er Schwarzwildpret. Er war sehr guter Laune und blieb lange. Später ins Haus, Theaterkasse, mit Scheiger zur Batthyány, Geissler und Kárner, dem ich wegen Klimbkes Neffen sehr dankte, Koch und Giáy traf, in des Fürsten Appartement ging und sein neues Schlafzimmer sah. Ich fand Peter auf dem Graben, auch Kárner, wir plauderten noch eine Weile herum. Mittags allein, nach Tische kamen Goldmann und Schmirer. Therese ging zu Hocheder um mit der Tschebulz und Nina Musik zu probieren. Den Abend war Therese zu Haus, bei ihr Bulla und Joseph[ine ? Ich ging zum kranken Klimbke und machte ihm die Freude, dass der Fürst seinem Neffen Ignatz Pferfort (?) an das Forstamt (?) die Resolution gab, man solle vorschlagen, in welchem deutschen Gehege er zu verwenden wäre. Dann erzählte ich ihm unsere Kopf-Abnehm-Geschichte der Elisabeth Roose, welche bei ihm Entsetzen und Staunen erweckte. Mit ihm ins Leopoldstädter Theater, zum ersten Mal „Der Durchmarsch oder Die Alte bezahlt alles – Christliche Judenbraut“, Oper in 3 Akten, bearbeitet von Perinet, Musik von Tuczek. Ich langweilte mich sehr. Es wurde gezischt, ich fand Gilge, Dermer, verlor Kárner und trollte mich allein nach Haus.
Band 06 (VI.), Seite 188v
30.11.1808
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