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1808
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Abwechselnd Regen. Im Kärntnertor-Theater „Mädchen von Marienburg", mit Marconi, im Burgtheater „Waisenhaus“, im Theater an der Wien „Fanchon“. Den Vormittag beim Grafen und Keglevich, mit ersterem ins Theater an der Wien wegen Loge, dann zum Brandmayer. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, mit Hörr ins Theater an der Wien zu Mayer, dann auf die Landstraße zu Bartl wegen Fischen für Peter. Abends ins Kärntnertor-Theater die ältere Marconi zu sehen. Ich fand Peter, Jungmann und Ullmann, blieb in ihrer Compagnie. Bei Therese war den Abend die Goldmann. Um 8 h entstand ein gewaltiger Feuerlärm und brachte im Theater alles in Aufruhr. Ullmann und ich machten uns gerade beim 3. Akt auf den Weg und kamen zum Haus No. 654, welches auf den Petersplatz und Graben herausgeht. In diesem brannte der Rauchfang lichterloh aus. Wir liefen in den 7. Stock, dieser erst ist der Boden, sahen die Flammen auswerfen. Die Rauchfänge sind so verkrümmt, voll Windungen, dass man schwer dazu kann und die Rauchfänge in 3 Stockwerken abgebrochen werden mussten. Auf einmal strömte im 4. Stock das Wasser aus Öffnungen der Glockenzüge ins Zimmer und Vorhaus, dass in einem Augenblick alles im Wasser stand. Bis nach 11 h dauerte die Geschichte. Ullmann blieb noch, ich war ganz nass, trollte mich nach Haus und ins Bett.
Band 06 (VI.), Seite 187v
24.11.1808
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