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Den Vormittag Regen, nach Mittag windig und heiter. Mit Rührung und Dankbarkeit gedachte ich meiner guten, kranken Mutter. Im Burgtheater „Jäger“, im Kärntnertor-Theater zum 1. Male „Überfall“, milit[ärische] Oper in 1 Akt, Musik von Bierey und optisch vorgestelltem Militär, Artillerie, Fuhrwesen u. dgl. Im Theater an der Wien „Fanchon, Leierrmädchen“, Oper in 3 Akten, Musik von Himmel. Den ganzen Vormittag beim Grafen. Der Post[illon] Georg Graf (?) von Schärding (?), von Niedermayer empfohlen, wurde aufgenommen. Mittags allein, nach Mittag zu Haus, durch Weber große Leichendorn-Operation. Therese war den Abend mit Nina und Goldmann bei Hocheder. Ich arbeitete, suchte Keglevich auf, der heute ankam. Begab mich dann ins Kärntnertor-Theater, wo ich Keglevich sprach und nach 3 Monaten wieder Kárner, und mich sehr freute. Ich blieb in ihrer Compagnie und hörte die Operette auszischen, in welcher auch der optische Jux wegblieb, weil der Mechanismus gar schlecht war.
Band 06 (VI.), Seite 187v
22.11.1808
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