Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [413]

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1798
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Ein etwas umwölkter Morgen. Morgens um 7 h fuhren wir mit meiner Mutter und Carl nach Ödenburg, stiegen beim Nonnenkloster ab, sprachen die Oberin, besuchten Springer, Pater Kohn (?) und sahen auch den neuen Saal an. Mittags aßen wir bei der Mayer, waren froh und hatten manchen Spaß. Nach Tisch besuchten wir die Oberin, und waren nicht wenig überrascht, als wir Einlass in die geheiligten Mauern erhielten. Alle Chöre, Zimmer zum Arbeiten, Zellen, Refektorium, Garten, alles zeigte uns die im strengsten Sinne würdige Frau. Da wir in ihr Zimmer zurückkamen, wurde mit Kaffee und Bäckerei bedient; dann schenkte sie meiner Mutter seidene Handschuhe und Carl einen Beutel aus Seide. Als wir uns empfohlen hatten, gingen wir zum Springer. Da wartete unser schon eine ganze Gesellschaft und wir fuhren im Wagen vollgestopft zum Leber (?), genossen die herrliche Aussicht und blieben bis es dämmerte. Als wir zurückkamen, gingen wir auf die Promenade und um 8 h fuhren wir nach Haus. Der heutige Tag verstrich angenehm; nur Therese fehlte mir, um ihn zum glücklichsten zu schaffen.
Band 01 (I.), Seite 54r
24.09.1798
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