Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4125]

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1808
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Ein kalter, sehr nebliger Tag. Im Burgtheater „Hadrian", mit Laucher, die sehr verlor und durchaus nicht mehr gefällt. Im Kärntnertor-Theater „Wald bei Hermannstadt“, im Theater an der Wien „Unmögliche Sache“ mit Weidmann. Ich konnte den ganzen Vormittag zu Hause sein, welche Wohltat ! Zu Therese kamen die Gitter und Stögerischen, ich ging ins Haus, Theaterkasse, Geissler, dann mit Peter und Jungmann in die kaiserliche Reitschule, um Zambeccaris Luftballon – Montgolfiere – und ganzen Apparat zu sehen. Wir unterhielten uns mit Schleglhofer durch 1½ Stunden, untersuchten die Galerie, Lampen, Anker, Herablassmaschine, die beiden Ruder, Auswerfkugeln an messingenen Ketten, die 32 Füllröhren. Die Spirituslampe mit 32 Klappen ist recht fleißig gemacht. Den Schleglhofer und Jungmann lud ich am Sonnabend zum Speisen. Therese musste meiner bis ½ 3 h warten. Mittags allein. Unterm Essen brachte mir Nadastini den heurigen Theater-Almanach mit Leifers und Baumanns Bild. Es ist heute so finster, dass ich an meinem Schreibpult nicht arbeiten konnte; wie unangenehm sind die kurzen Tage ! Gleich nach Tische ging ich über die Bastei zu Peter, plauschte mit ihm über Verschiedenes, wegen Mayerhofers Klage. Um 5 h zu Hause. Es kam die Hermes Joseph (?) Mit den 3 Mädchen der Stöger, Wilhelmine, Amalie und Clementine, welche den Abend blieben, später kam Hocheder. Therese und ich lachten über die Gutmütigkeit und das Naive dieser vorzüglich erzogenen Kinder. Nach 7 h verfügte ich mich Compagnie zu suchen und blieb zuletzt im Kärntnertor-Theater.
Band 06 (VI.), Seite 186v
17.11.1808
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