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Ein kalter, rauer Tag. Am Vormittag beim Grafen, Quarin, Offenheimer; heute gaben sie mir 3 schwarze Bancozettel-Lose zu 100 fl. als Douceur. Moreau aus Brünn begegnete ich, er kam gestern und wird hier spielen. Mittags allein, wir aßen einen Fasan von den 2 der Mafficioli. Nach Tisch kamen eine Menge Gratulanten. Rodler brachte Therese eine schön gestickte Haube und Umhängtuch, Reimann eine Kaffee-Tatze. Goldmann ging mit uns zur Reimann, der brachten wir einen schwarzen Strohhut und einen weißen, mit Silber gestickten Fächer. Wir fanden niemand zu Haus, gingen zur Nigris und tranken Kaffee. Eine alte Hackbrett-Spielerin strengte sich an, uns zu unterhalten. Als wir nach Haus kamen, wartete schon der Graf, gratulierte Therese und gab mir mehrere Aufträge. Therese blieb abends zu Haus, ich ging ins Leopoldstädter Theater „Rendezvous beim Feuer“ und „Der bezauberte Wasserfall“, Pantomime von Hasenhut. Beides langweilte mich zum Sterben. Ich hatte auch keine Ansprache, dann dauerte es bis nach ¼ auf 11 h. Nachher noch wegen Theresens Stammbuch zu Peter. Da war Rillos (?), ich aß etwas, dann nach Hause. Leber starb im 81. Jahre.
Band 06 (VI.), Seite 106r
14.10.1808
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