Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4089]

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1808
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Ein kalter, windiger Tag. Früh zur Gräfin, zu Stessel, mit ihm, Ludwig und Färber zu Peter, dann zusammen ins Zuchthaus. Der Verwalter Brunhauser, Kontrollor Fiedler (?) und Amtsschreiber Sebastian (?) empfingen uns sehr artig und zeigten alles mit der größten Bereitwilligkeit. Wir blieben 3 Stunden, sahen Außpeisen, ihre Arbeiten, Tischler, Schneider, Schuster, Wäscherin, sahen den Altar, von Arrestanten geschnitzt, das Orgelwerk, unter den Wäscherinnen die Mörderin ihres Mannes, auf 20 Jahre verurteilt, den Räuber und Mörder Felbermayer (?), den Räuber Jakubek (?), welcher von Guglielmo (?) verurteilt, sich des Bühnestellens wütend widersetzte, tobte, fluchte und Guglielmo ungerecht und einen Mörder hieß, den Straßenbaudirektor Millers (?), dann den Schuster und Fuhrknecht, welche von der Schrann desertierten. Mayer, Josephine und Rodler waren unsere Gäste. Gleich nach Tische sahen wir aus Lindlaus Gefälligkei das kaiserliche und das bürgerliche Zeughaus, aßen Heringe und verfügten uns ins Theater an der Wien in die Loge „Die Räuber“. Ochsenheimer als Franz gefiel sehr, weniger Grüner, Witter (?), am wenigsten Mad. Pedrillo-Eigensatz als Amalie.
Band 06 (VI.), Seite 106r
12.10.1808
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