Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4088]

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Früh zur Gräfin und Keglevich, welche sich besserte, aber heute noch hier bleibt. In die Theaterkasse, sah meinen Malern im Saal nach, arbeitete beim Grafen, schrieb ihm, auch Kárner wegen Zimmermann in Pottendorf. Auf der Straße begenete ich Stessel, Ludwig und den Kanzlisten Färber (?) Ich nahm sie mit mir, führte sie ins Kärntnertor-Theater. Es war eben Probe von den „Jägern“, Unger (?) von Hamburg als Anton. Sprachen da mit Koch und Baumann, bestiegen das ganze Theater von oberst zu unterst, zeigten ihnen alle Maschinerie, im Burgtheater die Schauspieler-Galerie, beide Redoutensäle, den Luftballon des Degen. Sacchetti malte im kleinen Saal den Speisesaal zum Ballett „Achilles“. Ludwig speiste bei mir. Nach Tische fuhren Therese, Goldmann, Ludwig, Färber und ich nach Schönbrunn, nahmen Brot mit, besuchten die Tiere und unterhielten uns mit dem Elefanten, Bären und Känguru. Nachher zum Gloriett, ließen uns aufziehen, zur Ruine, Obelisk, zum schönen guten Brunn, zum Monument der Königin von Neapel, welche jetzt in Palermo lebt. Dann zurück zum Theater an der Wien. Mayer führte uns, zeigte uns den Mechanismus der Bühne, dann zu unseren gesperrten Sitzen, wo wir Compagnie fanden und dem Lindlau (?) Platz machten, weil er so artig war uns in die Zeughäuser einzuladen. „Das Geheimnis“, Oper in 2 Akten und „Harlekin auf den Alpen“, wovon der 2. Akt neu. Die doppelte Kleidung und der Pas de deux von Schlotthauer gefielen sehr. Am Ende wurde alles vorgerufen. Stessel kam zu uns und ging mit Schubernigg (?) soupieren, ich nach Haus.
Band 06 (VI.), Seite 105v
11.10.1808
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