|
4075
1808
9
28
Neblig, Regen, kalt, nach Mittag heiter. Reise nach Eisenstadt mit der Muhme und Jean. Nach 6 h fuhren wir weg und waren in 5 Stunden da. Unsere gute Mutter fanden wir sehr schwach, die Freude uns zu sehen stärkte sie. Sie umarmte uns und sagte, sie kann sich vor Vergnügen nicht. Sie lallt manchmal, spricht manchmal hart und öfters ganz irre. Ich habe keine Hoffnung ihrer Besserung, und Wacker (?), den ich sprach, benahm sie mir vollends. Er fürchtet, dass sie der Nervenschlag nochmals berührt. Wir aßen etwas, saßen bei ihr. Nach 3 h besuchte ich Stessel und bat ihn wegen meiner Schwester. Er versprach mir, ihr eine Bittschrift zu machen und sie zum Fürsten und Szentgály zu führen; dies beruhigte mich etwas. Elsler suchte ich in der Probe von den „Verehelichten Freiern“ auf, bestieg die Auffahrtsgerüste, sah die neue Anlage, die Treibhäuser. Abends einen Augenblick in Székelys gemieteten Garten, zur Csekonics, dann nach Haus und saßen wieder bei unserer Mutter.
Band 06 (VI.), Seite 104r
28.09.1808
|