Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4059]

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1808
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Heiter. Um 7 h schon kam Graf Louis, brachte mir von Preßburg von seinem Vater Geld und Brief. Ich arbeitete, suchte Quarin auf, ging in die Theaterkasse, zum Sekret[är] Steiner (?) vom Hartl Interessen zahlen, sprach Stable (?) wegen Entrée für Ob[er] Kom[missär] Wolfs (?) Frau. Ging ins gräfliche Haus. Im Gewölb bei Mumb kaufte ich und erfuhr zu meinem Schrecken, dass von Therese noch vom vorigen Jahre 26 fl. restiere. Ich holte Therese, sie bestand darauf, dass sie gewiss bezahlte. Ich fand es auch in meinem Buche, musste aber doch nocheinmal bezahlen. Dies machte mich sehr verdrießlich. Therese hatte Besuch von der Rothe und der Tochter, welche auf einem Auge den Star hat, und wurde gebeten sie singen zu hören, endlich gar, sie zu lehren. Mittags allein. Bei Tische verabredeten wir uns, morgen am Feuerwerkstage im Prater zu speisen, weswegen Therese zur Hartmann ging, die samt der Goldmann zusagte, wenn die Hanny (?) besser ist. Ich arbeitete, ging mit Werlen wegen Siegelwachs zum Haumer in die Josephstadt, zum Högler, dann an die Wien und hatte mit einem schwarzen niedlichen Mädchen eine Aventüre. Ich ging in Riedls Bierhaus, bewirtete Wanzmann. Therese holte Werlen ab, promenierten auf die Glacis und holten mich aus dem Kärntnertor-Theater „Kalaf“ wo ich mit Nagy und Hocheder schwätzte. Beim Bürgerspital bediente ich Therese mit Gefrorenem.
Band 06 (VI.), Seite 101v
12.09.1808
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