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Warm, unerträglicher Staub. Erstes Spektakel in Preßburg „Essighändler“. Im Kärntnertor-Theater „Mädchen von Marienburg“, im Theater an der Wien „Raul der Blaubart“. Früh schrieb ich an Zinnicq und dankte für die erhaltenen Ländler. Später in die Theaterkasse, zum Brandl, Suchodolsky. Therese hatte Besuch von der Schreibers, die ihr eine neue Lektion antrug. Mittags allein. Ich las Theresen die herzliche Inschrift von dem Monumente vor, welches in Schönbrunn gleich vor dem Schlosse links in einer kleinen Nische von Granit mit einer Vase und Basreliefs von Bronze errichtet ist, und die ich gestern kopierte: „Der kindlichen Zärtlichkeit für die unsterbliche Maria Theresia, der Liebe zum teuren Vaterlande, der frohen Rückerinnerung an jede Freude der sorgenfreien Jugend widmete dieses ländliche Denkmal auf dem Platze, den sie einst als Kind pflegte, nun im Kreise ihrer Kinder, Maria Carolina, Königin beider Sizilien, bei ihrer Anwesenheit im Jahre 1802." Origoni brachte mir einen Brief und ich schrieb an den Grafen. Therese gab dem Hörr die Loge. Ich arbeitete, erwartete Werlen und schrieb auch gleich dem fatalen Jos[eph] Svoboda (?) wegen der Echnerin (?), die wegen der Pfändung gar so sehr jammerte. Therese besuchte Kohl und brachte ihnen eine Loge. Mit Werlen in Riedls Bierhaus, da waren Bonnot, Gluth (?), ein Meister aller Leugen (?), Stramberg (?), die Milde und Meninger. Später holten wir Therese ab, bei ihr war Meninger, dann Rosalie im Kärntnertor-Theater. Gingen auf die Bastei, dann zum Bürgerspital Gefrorenes essen.
Band 06 (VI.), Seite 101v
10.09.1808
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