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Sehr warm und staubig. Im Theater an der Wien zum 1. Mal „Verschwörung auf Kamtschatka", Iffland als Hetman, Rousseau als Benjowsky, Renner als Afanasia. Den Vormittag arbeitete ich zu Haus. Therese ist nicht wohl und ging doch zum Stöger. Vorher plagte sie Baron Schacht mit einer unglücklichen Gitarrenmusik, dazu kamen die Sieber, Kiepach und Werlen. Ich suchte Peter auf, um in seiner und Werlens Compagnie ins Theater an der Wien zu gehen. Mittags allein, nach Mittag schloss ich meine Kasse ab, las und ruhte. Mittags 1 h brach ein heftiges Gewitter und Regen aus, die Straßen schwammen. Als Peter und ich bei St. Peter gingen, geschah ein fürchterlicher Schlag, der gewiss in der Nähe einschlug. Er machte uns beide beben und erschütterte alle Menschen auf dem Graben. Trotz wiederholtem Regen blieb es doch sehr schwül und tilgte nicht einmal den Staub. Sie Erde ist zu sehr ausgetrocknet. Um 5 h fuhren Werlen und ich auf dem Würstl zum Brandmayer, Högler und dann ins Theater an der Wien, die Loge zu „Richard Wanderer“ schickte ich Hörr. Im Theater erwarteten wir Peters Compagnie und Fischer. Als Peter kam, regnete es wieder sehr stark und hielt an bis 12 h nachts. Es war voll, die Hitze groß. Iffland und ein regnerischer Abend trieben alles ins Theater. Das Stück machte kein besonderes Glück, der Ausgang befriedigte gar nicht. Iffland, Renner und Ochsenheimer wurden zwar vorgerufen, doch verdiente es nur ersterer. Das Nachhause gehen war äußerst fatal. Therese hatte die Bulla, Fritz und Mafficioli (?) zur Gesellschaft.
Band 06 (VI.), Seite 100r
03.09.1808
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