Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4021]

4021
1808
8
5
In Baden. Früh badete ich im Johannes-, Therese im Engelsbad. Später zum Grafen, der mich den ganzen Vormittag beschäftigte. Nach 12 h in den Park und nachher nach Hause speisen. Rosine ist unglücklich, heute Fermier nicht gesehen zu haben. Nach Mittag kamen sie zu uns und wir gingen zum Kaffee in den Doblhoff’schen Garten, dann durch die Weingärten. Die Damen gingen ins Theater „Deutsche Kleinstädter", Therese, Nina und ich beim kaiserlichen Schranken zwischen den Felsen auf den Berg. Die letzte Passage hinauf über rollende Steine war sehr beschwerlich und erschöpfend, Therese brach an 2 Stellen in heulendes Weinen aus. Ich half und unterstützte sie noch. Dies ermattete mich so sehr, dass ich von Schweiß triefte. Wir wurden am Gipfel für unsere Anstrengung hinlänglich belohnt. Unbegrenzt war die Aussicht. Wir befanden uns gewiss noch einmal so hoch als die Spitze des Kalvarienberges ist. Schon kühl war die Luft; obwohl ich mich gleich zuknöpfte, empfand ich gleich einen Frost, der wohl von Folgen sein dürfte. In der Redoute wurde soupiert und wir begleitet.
Band 06 (VI.), Seite 96r
05.08.1808
Copyright © 2025 Heraldisch-Genealogische Gesellschaft "ADLER", Wien. All Rights Reserved. Austria-1095 Wien, Postfach 7, Universitätsstraße 6/9b