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In Baden. Sehr warm. Am Vormittag zu Haus. Ich unterhielt mich eine Weile mit Lampi und Anhang, erhielt ein Billett von Nitschner, worin er mir klagt, dass durch die Sollb[erger] seine Frau die Haarlocke der G[oldmann] entdeckte, wie unvorsichtig, und dass er sagte, sie sei von Therese; noch dümmer ! Therese ging zu ihrer Mutter und mit der Oberkorn (?) in den Park. Ich schrieb an Peter, ging zum Grünen Baum und bestellte für morgen für 5 Personen Essen, dann auch in den Park. Therese und ich fanden Nitschner, behandelten sie kalt. Mittags zu Haus. Nach Mittag 5 h gingen wir ins Peregrinusbad, holten die Oberkorn im Petersbad ab und gingen nach Sooss. Erst nach 7 h machten wir uns auf den Weg, und lenkten gleich rechts über die Felder und Wiesen, es war ein angenehmer Gang. Um 8 h waren wir bei der Kirche, die außer dem Dorf von einem tiefen Wassergraben umgeben, mit Bäumen besetzt, sehr romantisch liegt. Als der Lehrer zum Gebet läutete, sahen wir hinein. Sie ist alt und gotisch, das Sanktuarium aber neu gebaut. Auf dem Hochaltar ist die heilige Anna und ein in Tirol in Absam in einem Fenster erschienenes Marienbild. Wir gingen durch das Dorf, welches 2 Tore und Mauern als Überbleibsel einer Stadt hat und 48 Häuser und 400 Seelen zählt. Das Wirtshaus ist sehr alt, man sagt etwas von 1500 Jahren. Im Rückweg war es finster und die Oberkorn führte uns zweimal irre, so dass wir einen sehr beschwerlichen Weg zwischen Feldern gehen mussten, um auf die Landstraße zu kommen. Erst nach 10 h kamen wir zurück.
Band 06 (VI.), Seite 92v
18.07.1808
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