Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4002]

4002
1808
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In Baden. Ein schöner, warmer Tag. Wir schliefen gut. Früh kam der Hofkonzipist Predetitz (?) mit einem Brief von Lissl wegen Quartier für Rosina. Ich ging mit ihm Zimmer suchen und nahm gleich jenes in No. 63, vis-à-vis vom Grünen Baum. Dies schrieb ich ihm und gab Nina den Brief samt schmutziger Wäsche mit. Ich suchte Nitschner und Sollberger, fand selbe auf dem Platz. Da blieben wir bis nach geendigter ½ 12 h Messe, dann ging’s in den Park. Therese war bei ihrer Mutter und gab Nina den Buberl mit. Mittag aßen wir zu Haus, nach Mittag ruhte und schlief ich, Therese machte der Spuler einen Besuch. Um 6 h gingen wir – Nitschner, die Oberkornischen und Sollberger, sie machte eigene Compagnie – nach St. Helena. Ein paar hundert Wagen und alle Tische besetzt trafen wir da, den Koch, Schmutz (?) sprachen wir. Wir gingen zur Maut und fanden da noch den Wittmann, unseren alten Bekannten vor 3 Jahren. In seinem Gärtchen ruhten wir uns aus, er begleitete uns über den von ihm neu gelegten Steg auf die Wiese, da hörten wir Terzetten und Quartetten singen und ein Instrument akkompagnieren. Als wir näher kamen, waren es Kamper (?) mit Stein (?), der die Orphica vortrefflich spielte, zwei andere noch, wovon ich einen kannte. Sie unterhielten uns vortrefflich und begleiteten uns auch. Wir sahen à l' Esperance Nitschner und Sollberger fahren und zwar in sehr verdrießlicher Stimmung. Desto besser war die unsrige, denn sehr angenehm überraschte uns die Musik. Um 10 h kamen wir zurück.
Band 06 (VI.), Seite 92v
17.07.1808
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