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In Baden. Kühl, windig. Noch konnten wir nicht erfahren, wo es gestern abends brannte. Die Röte und selbst die Flammen über dem Sauerhof ließen ein großes Feuer vermuten. Später hörten wir, es sei in Sollenau gewesen und durch Tabakrauchen entstanden. Ich schrieb der Sepherl, gab ihr verschiedene Aufträge, schrieb dem Eckhart über mein Befinden und war eine Weile auf dem Gang. Nitschner kam mit seiner Gattin, erzählte mir Manches von Wien, brachte Komödienzettel und Zeitungen. Wir aßen das Junge vom Gansel, holten uns beim Schenk Pöttschinger Sauerbrunn und schlenderten auf die Braiten speisen. In einer Laube postierten wir uns und waren recht lustig. In einer Filialhandlung von Geistinger (?) fanden wir Mahlknecht (?), Nitschner kaufte da Verschiedenes. Seine Gattin und Therese gingen ins Peregrini-Bad, er nach Haus und erwartete Sollberger und Major Majonits von Wien. Ich schrieb, las zu Haus und erwartete Therese. Man plagt mich heute, mein Schärflein zu Fermiers Einnahme beizutragen „Beschämte Eifersucht", Lustspiel in 3 Akten und „Capitän Cook", Ballett in 2 Akten vom Heiss. Ich langweilte mich wie gewöhnlich und saß viel auf dem Theaterbankl. Das Ballett war gar nichts, nur das Solo von Marschall mit den 2 Fahnen war hübsch. Ich schlenderte mit Nitschner, Carli (?) Schmirer und Masini, nach dem Theater in den Park und mit den 2 Nachbarinnen nach Haus. Therese hatte Besuch von ihrer Mutter und verfertigte sich einen Hut.
Band 06 (VI.), Seite 92r
16.07.1808
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