Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [4000]

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1808
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In Baden. Den ganzen Tag hausete ein Sturmwind, der Staub war so stark, dass man kein Fenster öffnen konnte. Wir schliefen nicht gut. Ganz in Schweiß versunken erwachte ich. Nitschner fuhr nach Wien, seine Gattin aß mit uns von der gestern angekommenen Gans und Pökelzunge, setzten uns auf den Gang. Gegen 12 h gingen wir in den Park, kamen mit Schmirer und Masini zusammen. Des Staubes wegen erschienen nur wenige Menschen. Nach 1 h im Bierhausgarten zum Speisen. Wir kamen in Gesellschaft von Gold, einigen Klagenfurtern, des Malers Lampi und seiner Frau, einer Russin und 2 fremden Damen, wovon eine sich sehr trivial betrug. Nach Tische führte ich Therese und die Nitschner ins Peregrini-Fußbad und persuadierte sie, zum ersten Mal zu baden. Ich war zu Hause, las und schrieb. Um 6 h kam Nina. Ein Gewitter türmte sich auf; möchte es doch Hitze und Staub tilgen ! Im Theater ist heute „Schachmaschine", Fermier (?) als Paul Ruff. Heute verkaufte Perger sein Haus an den Hofrat Bengler (?); nach Mittag kamen sie schon alle Möbel notieren und heute schließt sich schon Pergers Hausherrenschaft, mir dem ich auch Rechnung schloss. Therese, Nina und ich bestiegen die Anlagen des Barons Lang auf dem Kalvarienberg und fanden manche schöne Partie. Es ist zum Erstaunen, wie auf diesem Felsen Bäume, Sträucher und der Haber so gut fortkommen. Nach 8 h kamen wir in den Park, da erwarteten wir die Mama und Nitschner. Ich fand die Heller (?) mit der Kammerfrau Hillebrand (?), und erzählte ersterer, dass gestern die Cathar (?) und Cilath (?) wegen Quartier hier waren. Wir blieben bis 9 h im Garten, dann nach Haus. Therese machte Spektakel mit dem Gilet von der Rodler, welches besonders der Marchand de Modes gefiel.
Band 06 (VI.), Seite 92r
15.07.1808
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