Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3997]

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1808
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Warm, windig, großer Staub. Gegen 8 h erwachten wir weit matter als wir uns legten; mich quält noch die Goldene Ader. Bis 10 h blieb ich im Bette. Nitschner, Gattin und Chimani kamen, zog mich an und schlenderte mit ihnen herum. Therese schrieb nach Wien um Verschiedenes, welches vergessen wurde. Therese erwarteten wir im Park und gingen zum Hafner Weinschenk essen. Ignaz Schuster, Kupferschmied Wurst (?) und Franz Gehringer (?) kamen in unsere Nähe am Tisch und unterhielten uns mit ihren populären Spässen. Nach Tische ging Therese zur Mama, welche bei der Wallis wohnt, ich aber nach Haus, schrieb, las. Gegen 5 h kam Therese, wir saßen, plauderten, speisten eine Melone und nach 6 h machten Therese und ich eine angenehme Promenade bis zum Hause, welches einem Niederländer gehören soll und eine prächtige Gegend um sich hat. Da drangen wir bei einem schönen Nussbaum in ein kleines Gässchen auf die Felder hinaus, gingen bis zur Braiten, rekognoszierten das Gasthaus und das Gärtchen mit den düsteren Lauben, schlugen dann über den Steg nach Baden ein. Da durchstrichen wir Baumgarten, Neustift u. dg. und kehrten bei der Mama in Wallis' Hause ein. Therese blieb da, ich soupierte im Biergarten und holte sie ab. Kamen um ½ 10 h nach Hause, legten uns und schliefen recht gut.
Band 06 (VI.), Seite 91v
12.07.1808
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