Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3995]

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1808
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Ein schöner Tag. Im Theater an der Wien „Erinnerung an den 6. Jänner 1808". Bis 9 h rangierte ich im Bett so manches. Nitschner begleitete mich zur Terzaga, die ich beredete, die Eisenstadt-Fahrt bis Ende Monats zu verschieben. Mittags allein mit der Rodler. Ich sprach Prinz, plauderte auf dem Graben und Kohlmarkt herum, Goldmann Josephine, Nitschner, Bulla und Werlen trieben ihr Unwesen bei mir. Peter sprach ich und machte ihm Hoffnung, in Goldmanns Compagnie zu ihm zu kommen. Therese beschäftigte sich den ganzen Tag mit Packen, ging nicht aus. Nach Mittag las und ruhte ich, nach 5 h kam Nitschner, später Goldmann; sie blieben bei uns. Ich ging nach 6 h in Hugelmanns Kaffeehaus, setzte mich und sah eine Weile die Fahrenden und Gehenden. Später in LaTraits Compagnie zu Peter, blieben in seinem Garten, aßen und begaben uns um 10 h nach Hause. Mittags ist mein Graf angekommen, er ließ mich gleich rufen. Wir sprachen über Verschiedenes, er trug mir Quartier in seinem Hause an, welches ich gegen August mit Dank annahm. Abends wurde noch alles gepackt und zusammengerichtet, um morgen schneller fertig zu sein. Nina kam von Baden, brachte den Bettpack, erzählte von der Liederlichkeit unseres Badner Hausherrn, von der verdächtigen Gesellschaft im Haus, worunter auch Partien Juden sind, und von einer Schmutzerei im ganzen Häusel. Die Hausfrau und Werlen waren bei Therese, letzterer half Therese zu packen und Kaffee und Bettpack zu schließen. Um 11 h kamen wir ins Bett.
Band 06 (VI.), Seite 91r
10.07.1808
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