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Windig, mehr heiter. Der Graf fährt nach Preßburg und ich tat mich gütlich, lag bis 9 h. Kleinrath und Stessel kamen wegen einem Sessel. Den Vormittag war Eckhart bei uns und war fast in Verzweiflung, dass man ihn so schikaniert, dass er kaum wird nach Baden können; wie fatal für mich ! Dann bat mich Origoni, ich möchte mit Terzaghi eine Lustreise nach Eisenstadt machen, meine Mutter ließ uns schicken, dass sie künftige Woche nach Wien kommt und Oeppinger verbot Therese wegen Vollblütigkeit zu baden. Schlag auf Schlag folgte alles heute. Ich besorgte mehrere Aufträge, Therese ging zu Stöger und schrieb samt mir meiner Mutter. Mittags allein, nach 4 h mit den Goldmann und Nitschner zu Rodler, wo Baron Mayern (?) und Frau von Vogt (?) waren. Ich führte sie in des Keglevich’ Quartier und zeigte ihnen, was frei war. Sie waren sehr angenehm überrascht und sagten mir viel Verbindliches über meinen Geschmack. Wir blieben bis ½ 7 h, die Mädchen begleiteten mich bis zum Roten Turm, und ich entschloss mich, weil der Abend so angenehm war, nach langer Zeit wieder ein Theater zu besuchen. Ging ins Leopoldstädter Theater, zum 1. Mal „Beide Marillo“ von Gleich, eine elende Arbeit und Kopie von „Abälino“. Ich fand zwar Compagnie, plauderte mit Arbesser, langweilte mich doch zu sehr. Therese war allein zu Haus.
Band 06 (VI.), Seite 90v
08.07.1808
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