Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3985]

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1808
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Sehr veränderlich. Früh fing es mehrmals zu regnen an. Ich ging in die Langische Niederlage, kaufte mehreres für den Grafen Carl und war dann beim Grafen, arbeitete. Suchte Nitschner in seinem Gewölbe auf und kam später in Peters Compagnie. Nitschner speiste bei uns und ging dann in sein Gewölbe schreiben. Um 4 h versammelten sich Rodler, Nina, beide Goldmann, Nitschner, dann kam auch die Bulla, welche aber nicht mit zu Peter ging. Sehr verdarb uns um 3 h ein Wetterregen den Spaß, weil es feucht und im Gärtchen nicht so angenehm war. Ich schrieb einen langen Brief an Keglevich nach Nagy Oroszy, und um 5 h gingen wir zum Peter. Nach uns erst kamen Nitschner Vater, die junge Frau, Sollberger und seine Gattin. Wir waren froh, der Papa ziemlich gut disponiert und alles gut, bis gegen Abend die Nitschner eine Eifersucht und ihn eine Krankheit anwandelte, die allen Spaß verdarb, alle verstimmte. Gegen 8 h, als wir uns eben zum Soupieren in die Zimmer retirierten, fing es zu gießen an und dauerte mehrere Stunden fort. Wir waren alle warm, ich noch so sehr rekonvaleszent, doch gelang es mir, für viel Geld einen Fiaker zu bekommen. Nahm die Goldmann und Rodler mit und ließ die Goldmann Therese zu Fuß gehen, weil sie sich unterstand, den Künstler (?) einzuladen und nachher leugnete. Um 10 h im größten Regen kamen wir zu Haus.
Band 06 (VI.), Seite 89r
30.06.1808
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