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Trüb, kalt, ohne Überrock kann ich gar nicht ausgehen. Therese sang mit ihren Mädchen. Werlen, Nitschner und Mayerhofer probierten das Böller-Lied für Peter. Peter sprach ich vor Mittag und Freund Kárner begegnete ich ganz unvermutet am Graben. Er war erst angekommen und speiste bei uns. Wir schrieben eine Ordre wegen Anzug der Damen am Donnerstag, hatten bei Tische viel Spaß. Dazu kam der junge Weidmann, Mayerhofer. Ersteren nahm ich zu einer Spazierfahrt auf dem Würstl mit, und auch den jungen Hitzinger. Wir fuhren auf Mariahilf wegen einem Gehäusmacher zu meiner neuen Uhr, in die Porzellanfabrik und etwas zum Peter. Abends ging ich wegen Patsch ins Kärntnertor-Theater „Ferdinand und Marie“ zum 3. Mal. Kárner ging zu „Camilla“. Den Werlen zu überraschen nahm ich beide in den Garten des Fürsten Liechtenstein mit, durchstrichen ihn und zeigten uns zuletzt den Platz, wo Harmonie gemacht wird. Ein paar Stücke hielten wir aus, dann fuhren wir in die Stadt. Zu Haus fand ich Briefe vom Grafen, besorgte einige Geschäfte, soupierte im Komödiengassel, war auf dem Theater und unterhielt mich lange mit Weissenthurn und Koberwein.
Band 06 (VI.), Seite 86v
14.06.1808
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