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Ein stürmischer, sehr staubiger Tag. Illumination bei Nitschner. Früh kam Leber, fand an meiner Wunde wildes Fleisch und verordnete Zucker streuen, auch erlaubte er mir zu baden. Am Vormittag mit dem Grafen sehr beschäftigt. Um 12 h fuhr Therese mit der Nitschner, ich mit dem Sohn und Werlen zum Speisen. Nach Tische gleich in den Garten, Dolleschel war schon da und wir arbeiteten bis 9 h. Der Wind hinderte uns sehr und verdarb uns viel. Peter kam erst um 8 h und wurde mit seinen Laternen am spätesten fertig. Schon begann die Gesellschaft im Garten herum zu schleichen. Wir waren noch nicht fertig, denn der Wind löschte immer wieder das Angezundene aus. Die Symphonie aus der Zauberflöte wurde zuerst gemacht, dann sang Nitschner die Arie „In diesen heil‘gen Hallen“ mit einem auf seinen Vater passenden Text, zum Ende stiegen romanische Lichter und es erschien das Transparent „Dem Biedermann Franz Nitschner“. Darauf sang Therese die Kantate von Triebensee, vortrefflich, dann erschien „Dem Thaliens Priester Franz Nitschner von seinen Brüdern“, und den Schluss machte das Terzett von der Goldmann Josephine, welche erst mit der Schwester und Rodler nach den „Deutschen Kleinstädtern“ kam, Therese und Werlen gesungen. Endlich wurden auch komische Terzette gesungen. Im Garten wurde auch gleich soupiert. Die Hocheder und Nagy begleitete ich um ½ 11 h zum Wagen. Vor 12 h begannen wir auszulöschen und abzuräumen. Um 1 h kamen wir nach Haus. Ich war heiser und sehr matt.
Band 06 (VI.), Seite 85r
04.06.1808
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