Die Tagebücher des Joseph Carl Rosenbaum [3952]

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1808
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Schwül, trüb. Im Kärntnertor-Theater „Essex", Mad. Schreck als Rutland, im Burgtheater „Armand“, Dirzka als Wasserträger. Bis nach 9 h lag ich im Bette, da Leber nicht kam, ging ich dann zum Grafen, blieb bis 11 h. Schlich herum, traf Peter, Fuchs, der wieder hier ist, um morgen bei den Ursulinerinnen das Amt zu dirigieren und ging mit ihm zur Nitschner, die sich sehr freute, mich wieder zu sehen, und mir eine Mohren-Henne (?) zum Geschenk machte, welche ganz schwarz ist. Mit Peter schlich ich auf dem Markte, er begleitete mich nach Haus. Mittags allein. Therese war bei Stöger, Rivolla gratulieren, bei mir war Wilh[elm] Neumann. Da ihn aber bloß Interesse zu mir führte, so ließ ich vom Namensfeste nichts merken. Nach Mittag arbeitete ich, schrieb und sandte Sollberger (?) die Kantate vom Nitschner. Therese besuchte Hocheder, später kam Peter und führte Therese ins Ursulinenkloster, um eine Schwester Mater Baptista kennen zu lernen. Die Bulla, später die Hocheder kamen und holten Therese ins Kärntnertor-Theater ab. Ich ging auch zum 1. Mal wieder, um die Fleck zu sehen. Fand Mayerhofer, Peter, Werlen, blieb in ihrer Compagnie und freute mich, wieder in Melpomenens Tempel zu sein. Sie gefiel mir nicht besonders, hat kein angenehmes Organ, keine Stärke, ist monoton. Ein paar Stellen mit der Königin, dann ihre Rosen-Szene gelangen ihr. Die Weissenthurn, vorzüglich aber Lang und Ziegler spielten vortrefflich. Mayerhofer kam mit Hoffmann und Prinz zusammen, Therese ging nach dem 3. Akt nach Haus. Fleck wurde vorgerufen und sprach von vollendeten Künstlern.
Band 06 (VI.), Seite 83v
28.05.1808
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