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Schwül, trüb. Früh 8 h kam Leber und sagte, ich könne heute ausgehen. Ich zog mich an, arbeitete an Höglers Konto, ging um 11 h selbst in die Kasse, Kärntnertor-Theater. „Armida“, Duport tanzt. Wegen Sitzen für Keglevich ging ich dann selbst zu ihm, brachte Höglers Konto und erklärte ihm, wie schwer es sei, Sitze zu bekommen. Im Burgtheater „Üble Laune“, Mad. Schreck spielte die Therese, des geh[eimen] Rats Tochter. Später zum Grafen, arbeitete, dann machte ich Promenade auf dem Markt, kam bei der Geissler in Peter Compagnie, der mich begleitete. Er ging dann zu den Ursulinerinnen, um seiner Schwester einen Besuch zu machen, weil Therese die Stögerischen sonntags ins Kloster führen möchte. Högler brachte mir Zeichnungen von Billetts für mich. Mittags allein. Es fing zu regnen an, mehrere Wettergüsse folgten, welche meine Promenade hemmten. Ich war nach Mittag zu Haus. Es kam Lefèvre von Hetzendorf, dann Werlen und Frati (?) mit seiner Tochter, die eine sehr fertige Klavierspielerin ist und Therese die Arie von Triebensee auf Nitschners Geburtsfest akkompagnierte. Lissl kam auch und klagte mir wegen Krauss. Goldmann Josephine, Werlen und Nina blieben den Abend bei uns, die Zeit wurde mit Singen zugebracht. Schreibers kam vom Theater mit der Nachricht, dass die Nalej-Neuville sich den Fuß überstauchte und vom Theater getragen wurde.
Band 06 (VI.), Seite 83v
27.05.1808
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