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Warm wie gestern. Im Kärntnertor-Theater „Zwei Worte", Baumann statt Möglich, und „Zerstörung von Pompejanum“, worin Duport zum 4. Male tanzt. Ich befinde mich um vieles besser. Leber und der Graf trafen und küssten sich. Er bat ihm, das Rezept nochmals zu schreiben, welches vor ein paar Jahren seinen Lefzen so gut tat, und dankte ihm für die Sorge, welche er für mich hatte. Ich zog mich heute ganz an, und beschloss, ohne jemandes Wissen mit Therese, Goldmann Therese und Werlen in den Landstraßer fürstlichen Garten zu fahren und so zum ersten Mal nach 14 Tagen wieder reine Luft einzuatmen. Therese besorgte Billetts, ging zu Stöger, ins fürstliche Haus. Ich empfing indessen Besuche, las, schrieb, schnitt Federn, und so wurde es Mittag. Da kam Quarin, der eine volle Stunde bei unserem ganzen Essen war. Indessen besuchten mich, Eckhart, Werlen und Mayerhofer. Um 3 h fuhren Therese, Goldmann Therese, Werlen und ich auf die Landstraße in den fürstlichen Garten, nahmen den Bartl und Zimmerputzer mit und durchstrichen den ganzen Garten, der sich sehr schön zusammenwuchs, sahen den Tempel, Teich und Wassermaschine. Die Zimmer gegen den Garten sehen gut aus und sind auch etwas möbliert. Bartl öffnete uns den Lobkowitz-Garten, wo wir die Kollektion von Papageien, Affen und seltenen Vögeln ansahen, den halb wüsten Garten durchstrichen und uns so ein paar Stunden angenehm unterhielten. Ich fühlte mich stark und marschierte wacker herum. Um ½ 6 h kamen wir nach Haus. Abends waren Mayerhofer und Werlen bei uns.
Band 06 (VI.), Seite 83r
25.05.1808
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